»Schnee« – Jede Sprache hat ihre eigenen Wörter für die magisch-faszinierenden Wasserkristallflocken, die vom Himmel fallen. In ihrem Buch „Fifty Words for Snow“ aus dem Jahre 2020 geht die schottische Lyrikerin Nancy Campbell mit ihrer Leserschaft auf eine exquisite Entdeckungsreise, tief in die Bedeutung von fünfzig Wörtern für Schnee. Auf Japanisch begegnen wir »Yuki-onna«, einer Schneefrau, die durch das gefrorene Land treibt. In Island findet man »hundslappadrífa« – „… Schneeflocken so groß wie eine Hundepfote …“ – die sanft die Straßen und Wege bedecken. Die Māori hingegen nennen Schneeflocken »Huka-rere«, „Kinder von Regen und Wind …“.
Die Autorin reiste einst nach Grönland, um zu Gletschereis zu forschen, wollte aber auch dem hektischen Stadtleben entkommen. Fasziniert vom weißen Rauschen und den leeren Rändern der Welt entwickelte sie ein Gefühl für das wahre Wesen von Schnee, das „… so viel mehr ist als nur pure Reinheit …“, wie sie schrieb. Mit der Zeit bemerkte Nancy Campbell, dass Schnee auch nicht wirklich still ist, sondern sehr viel erzählt – dies war der Beginn ihres Buchprojektes „Fifty Words for Snow“, für das sie im Jahr 2021 mit dem Ness Award der „Royal Geographical Society for environmental writing“ ausgezeichnet wurde.
„Fünfzig Wörter für Schnee“ ist ein außergewöhnliches Buch für alle, die Wörter und den Winter lieben. Ausgehend von Schnee-Synonymen aus unterschiedlichsten Sprachen erzählt die 1978 geborene Autorin darin Geschichten vom und über den Schnee, führt in Legenden, Philosophien und Märchen, Alltagsgeschichten und Reiseberichte ein und stellt Menschen vor, die das Wesen von Schnee verstehen. Die wunderschön-poetischen Bilder stammen von Wilson Bentley (1865 – 1931), einem amerikanischen Farmer und dem ersten bekannten Schneeflocken-Fotografen.
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