In Norman Doidges Buch „Neustart im Kopf: Wie sich unser Gehirn selbst repariert“ geht es um eine der erstaunlichsten Fähigkeiten unseres zentralen Denkorgans. Das menschliche Gehirn ist nämlich nicht – wie lange angenommen – eine unveränderliche „Hardware“. Es kann sich vielmehr auf verblüffende Weise umgestalten und sogar selbst reparieren – und das wegen seiner Neuroplastizität bis ins hohe Alter hinein. Diese Erkenntnis ist die wohl sensationellste Entdeckung der Neurowissenschaften in den letzten Jahrzehnten.
Der Autor, der in Toronto lebt, ist ein anerkannt hervorragender Psychiater, Psychoanalytiker und Autor und sein Werk wurde von der Dana Foundation aus über dreißigtausend Titeln als „Bestes Sachbuch über das Gehirn“ gewählt; inzwischen hat sich weltweit über eine Million Mal verkauft. Doidge war Mitglied der Forschungsabteilung am Center for Psychoanalytic Training and Research in der psychiatrischen Fakultät der Columbia University in New York City und gehörte dreißig Jahre lang dem Lehrkörper der psychiatrischen Fakultät der University of Toronto an. Doidge hat mittlerweile über 170 Artikel geschrieben – eine Kombination aus akademischen, wissenschaftlichen und populären Stücken. In einem der bekanntesten, den er 2006 für das Magazin Maclean’s schrieb, argumentiert er, dass das Verständnis unbewusster Gedanken in der modernen Psychiatrie und Psychologie wichtig sei.
Im Buch geht es auf 288 Seiten (inkl. vieler Abbildungen) darum, dass unser Gehirn kein fertig verdrahteter Denkapparat ist, der, wie andere Organe des Körpers, im Laufe des Lebens immer weiter verschleißt. Im Gegenteil: Es kann sich umorganisieren, umformen und manchmal kann es sogar wachsen. Hierzu präsentiert Doidge neueste Ergebnisse der Hirnforschung und kombiniert sie mithilfe einfühlsam geschilderter Beispiele, die das Ganze für jedermann verständlich und nachvollziehbar macht. – Wieder einmal eine absolute Leseempfehlung von meiner Seite.
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