Dieses Buch hatte ich mir 1969 als junger Teenager zum Geburtstag gewünscht und dann innerhalb von nur einer Woche in mich sozusagen aufgesogen. „Lebendiges Weltall“ war der Titel der ersten Fernsehreihe, die Professor Heinz Haber ab 1959 für das Deutsche Fernsehen produziert hat. Den gleichen Titel trug auch sein Buch, das zusammen mit dieser Fernsehreihe erschien und bereits innerhalb kurzer Zeit vergriffen war; als Untertitel hatte Haber „Menschen, Sterne und Atome“ gewählt. Bis Ende der 1970er Jahre produzierte Haber mehr als einhundert weitere Fernsehsendungen (u.a. „Was sucht der Mensch im Weltraum?“, „Professor Haber berichtet“), durch die er sich in der deutschen Offentlichkeit eine treue Anhängerschaft erwarb.
1968 erschien „Lebendiges Weltall“ noch einmal als Neuauflage, vom Autor wesentlich ergänzt und auf den neuesten Stand der Entwicklung gebracht. Es ist ein phantasievoll geschriebenes Werk und reicht von den mythischen Vorstellungen der Vorzeit bis zum Weltraumzeitalter. Heinz Haber schildert nicht nur den gestirnten Himmel über uns, sondern berichtet auch über Fragen, die den Menschen seit Jahrhunderten beschäftigt haben, darunter „GIBT ES LEBEN AUF ANDEREN STERNEN?“, „WIE HAT SICH UNSER PLANETENSYSTEM ENTWICKELT?“, „WAS SUCHT DER MENSCH iM WELTRAUM?“ und zeigt, dass das Weltall in der Tat lebendig ist: voll Bewegung, voll Geburt und Tod, eine dynamische Ewigkeit – genauso, wie es Jahrzehnte später Carl Sagan in „Unser Kosmos“ tat.
Obwohl das Buch heute nur noch antiquarisch erhältlich ist, kann ich es auch nach mehr als 50 Jahren noch empfehlen. Lassen auch Sie sich von Habers Worten und Ideen bezaubern, denn es gibt nichts Ergreifenderes als das ungeheure Schauspiel, das seit vielen Hundert Jahrmillionen über die Bühne unseres Sternenhimmels geht. „Lebendiges Weltall“ ist eine ebenso unterhaltende wie überraschende Lektüre, da sich Professor Haber viele Gedanken über die Stellung des Menschen zwischen den Atomen und Sternen gemacht hatte.
In diesem Sinne Ihr Rainer W. Sauer
Hinweis: Ursprünglich veröffentlicht am 27. November 2022 auf dem VE.RA Blog!
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