Anfangs nannte man das, was Donald Trump & Co. der Öffentlichkeit als ihre Wahrheit präsentierten, „Alternative Fakten“, doch schnell etablierte sich bei uns auch der aus den USA stammenden Begriff „Fake News“. Eines ist den Absendern von populistischer Propaganda und Fake News gemeinsam: Sie setzen darauf, dass die breite Öffentlichkeit die Zusammenhänge nicht durchschauen und am Ende das als Wahrheit überneimmt, was am plausibelsten klingt. Denn wir bilden uns unsere Meinungen anhand dessen, was wir zu wissen glauben. Beruht unsere Meinung auf Irrtümern und Desinformation, treffen wir mitunter unkluge Entscheidungen und Manipulateure füttern uns mit Fake News, damit wir uns unsere Meinung am Ende anhand von Lügen und Desinformation bilden.
Deshalb ist es Thilo Baum (Journalist, Politik- und Unternehmensberater und Experte für klare Kommunikation) wichtig, dass man zu erkennen lernt, was stimmt und was nicht. Denn um die 25 Prozent der Deutschen geben an, sehr große Angst vor der Verbreitung von Desinformationen zu haben und die richtige Meinungsbildung ermöglicht fundierte Entscheidungen, fördert Verständnis und verbessert die Zusammenarbeit. Sein gerade bei GABAL erschienenes Buch „Immun gegen Unsinn: Wie wir uns eine fundierte Meinung bilden“ vermittelt eine Fähigkeit, die trotz Aufklärung und Bildung nach wie vor in der Gesellschaft unterrepräsentiert ist: sich anhand gesicherter Erkenntnisse eine fundierte Meinung zu bilden.
Doch wie erkennen wir nach der Lektüre des Buchs, dass wir einer Manipulation unterliegen? Wie finden wir auf effektive Weise heraus, was die Wahrheit ist und was falsch? Und wie können wir sicher sein, dass etwas stimmt, was wir zu wissen glauben? Wie kommen wir zu gesicherten Erkenntnissen? Was ist eine Tatsache? Was ist eine Vermutung? Diese für viele Menschen elementaren Gedanken – da sie doch die Besis jeder Art von Meinungsbildung sind – werden in Baums Werk sogar anhand von wissenschaftlichen Maßstäben präsentiert und das ist gar nicht einmal wirklich kompliziertt.
Oder: Wenn zwei Menschen einander widersprechen, wer trägt dann die Beweislast? Auch dafür gibt es, so der Autor, im aufgeklärten westlichen Denken klare Richtlinien. Wenn wir sie beachten, kommen wir mit höherer Wahrscheinlichkeit der Wahrheit auf die Spur. Wobei sich natürlich auch die Frage stellt: Was ist eigentlich „wahr“? Und: Stimmt es eigentlich wirklich, dass zwischen Erde und Mars eine kleine Teekanne um die Sonne kreist? – Schlagen Sie das gerne in diesem interessanten Werk nach.
Rezension von Rainer W. Sauer bei amazon: »Das was wir von einer Nachricht glauben wollen, ist die eine Sache. Was tatsächlich geschehen ist, die andere. Schon Vera F. Birkenbihl hat versucht, Menschen nahezubringen, dass das, was wir als Sender an unsere Mitmenschen weitergeben, so bei den Empfängern ankommen muss, dass sie es nicht missverstehen. Thilo Baum ist nicht nur Experte dafür, Botschaften verständlich zu formulieren – und zwar unabhängig von der Komplexität des Inhalts. Er klärt uns im Buch auch darüber auf, dass es klare Regeln gibt, um echte News von Fake News zu unterscheiden – schriftlich, mündlich, online, intern, extern. /// Hat das, was uns in den Sozialen Medien, in Gesprächen mit Mitarbeiter:innen / Kolleg:innen oder der Familie und dem Bekanntenkreis berichtet wird, Hand und Fuß? Selbst in vermeintlich harmlosen Äußerungen wie „Das Projekt kommt beim Kunden / bei den Bürgern super an“ steckt Potential für Missverständnisse, denn der Satz klingt bereits wie eine Feststellung, obwohl er eine haltlose Vermutung sein kann. Überall lauern diese Denkfallen auf uns („Das wird man doch wohl nochmal sagen dürfen …“). Doch nur wenn die Sachlage wirklich klar ist und wir etwas sicher wissen, können wir professionell damit umgehen. /// Hinzu kommt: Leider viel zu oft treffen wir Entscheidungen anhand von Unsicherheiten – gerade in der heutigen Welt, die sich schnell und oft auch radikal verändert, lässt sich das kaum vermeiden. Doch sollte uns dann bewusst sein, dass wir aufgrund von Unwägbarkeiten entscheiden. Genau da setzt Baums Buch „Immun gegen Unsinn“ an und führt uns auf mehr als 220 Seiten dazu, fundierte Meinungen zu entwickeln. Zugleich ist es möglich, die Gefahr von Irrtümern, Denkfehlern und Missverständnissen ganz erheblich zu reduzieren. – Absolut lesenswert!!!« ||| Die Rezension lesen Sie HIER!
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