Steve de Shazer: „Wege der erfolgreichen Kurztherapie“

Coaching ist so eine Sache. Neben den grundsätzlichen Unterschieden der Auffassung, wie Coaching was bewirken kann und soll (… „aktive Begleitung von Menschen, sozusagen von der Seitenlinie aus“ vs. „zurückhaltendes Hinführen auf eine selbst gefunde Problem- bzw. Konfliktlösung“) gibt es in der Szene von Lifecoaches, Mentalcoaches, lösungsorientierten Coaches, Motivationscoaches und und und auch gespaltene Meinungen über die zeitliche Begrenzung eines Coachings.

In den amazon-Rezensionen zum Buch „Wege der erfolgreichen Kurztherapie“ von Steve de Shazer fand ich die Überschrift eines Eintrags herausragend. „Alle Wege führen nach Rom, aber sobald sie das einmal nicht mehr tun – wohin führen sie dann?“ hieß es da und der Beitrag stammte von dem Österreicher Dr. Leopold FALTIN, der selbst zum Thema Coaching publiziert hat, u. a. im SocialMedia-Bereich. Solche und ähnliche Fragen ziehen sich durch das ganze Werk von DE SHAZER: „Woher weiß man, was zu tun ist?“

Beispielsweise ist das erfolgreich Führen eine hochdynamische Tätigkeit, die für leitende Mitarbeitende noch mehr Fingerspitzengefühl erfordert als ein hierarchisches Vorgehen. Gibt es hier Defizite zu den Zielen oder Probleme mit individuell selbstständig agierenden Beschäftigten, kann entweder ein Teamcoachung unter Aufgabenstellung der Führungskraft sinnvoll sein oder gar ein Individualcaching für leitende MitarbeiterInnen Sinn machen. Doch wie lange sollte dieses andauern. Neben Koryphäen wie Sabine Asgodom („Kurzzeit-Coaching“) biete beispielsweise auch ich im Rahmen meiner Tätigkeit eine „SprintCoaching“ an. Wann sind solche schnellen Coachings – die einige Stunden andauern können bis zu wenigen Tagen – sinnvoll? Antwort von Steve de Shazer: Immer dann, wenn die Zeit knapp ist, um das gemeinsame Ziel zu erreichen.

In de Shazers „Wege der erfolgreichen Kurztherapie“ beschreibt der Autor klar, dass Coaching Kunst und Handwerk zugleich ist. Dem Klienten klarzumachen, „Wie übernehme ich die Initiative, wenn es darauf ankommt?“ bzw. “ Wann und wie lasse ich mich von anderen leiten?“, ihm zu helfen, es zu verinnerlichen, welche Regeln in diesem Wechselspiel der Kräfte gelten und wie man das Leitziel, also die wahren Interessen der Firma / Verwaltung bzw. des Betriebs oder der Organisation, in die man selbst eingebettet ist, nicht aus dem Fokus verliert, ist in der Tat große Kunst und de Shazers Werk aus den 1980er JAhren ist hierbei sehr hilfreich – sein Grundhandwerk sollte der Coach aber auf jeden Fall beherrschen.

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